Dreifachspitze führt Mettingens Handball-Referees
Das Schiedsrichterwart-Triumvirat
Die Handballabteilung des VfL Eintracht Mettingen verfügt über viele Schiedsrichter. Eine Dreifachspitze geht voran und verrät im Gespräch, was sie zum Pfeifen motiviert und worauf sie achten.
Felix Röhlke (v.l.), Tom Kiani und Hans-Jürgen Tatje bilden das Schiedsrichterwart-Triumvirat von Eintracht Mettingen. Zum Gruß gibt es gleich mal alle Karten. | Foto: Bernd Kolkmann
Tatje ist mit 66 Jahren der Erfahrenste unter ihnen, sieht er doch seinem 30. Jahr als Schiedsrichter im Handball entgegen. Der 20-jährige Röhlke steht seit einem Jahr neben Hans-Jürgen „Hansi" Tatje an der Pfeife, doch sein Studium nimmt ihn sehr in Anspruch. „Während des Studiums macht es keinen Sinn, Schiedsrichter, Spieler und Schiedsrichterwart gleichzeitig zu sein. Da bleibt zu wenig Zeit entweder für das eine oder andere. Da musste ich etwas abgeben", erklärt Röhlke den Einsatz des neuen Mannes bei den Schiedsrichterwarten. Zu denen stößt nämlich der erst 16-jährige Tom Kiani. Ein interessantes Trio also, zwischen Tatje und Kiani liegen zwei Generationen.
Eintracht Mettingen hat bereits in der vergangenen Saison eine Auszeichnung für ihr Konzept im Schiedsrichterwesen vom Deutschen Handball Bund (DHB) bekommen.
Der Verein stellt die Lehrgangskosten und die erste Schiedsrichterausrüstung „Es ist schon eine ordentliche Summe. Wenn man das selbst zahlen müsste, würden viele kein Schiedsrichter werden", ergänzt Röhlke.
Daneben sind vor allem die Schiedsrichterwarte ein integraler Bestandteil der Herangehensweise der Eintracht. „Wir gehen in die Mannschaften und fragen nach, um Werbung für das Schiedsrichterwesen zu machen. Selbst kommt man vielleicht nicht drauf", beschreibt Felix Röhlke die Nachwuchsarbeit. „Wir haben jetzt drei oder vier neue in der Hinterhand für den Lehrgang im nächsten Jahr." Aber auch die persönliche Unterstützung sei essenziell. Die Schiedsrichterwarte teilen sich auf, um Ansprechpartner für die Damen und Herren zu sein, sie organisieren die Lehrgänge und haben immer ein Ohr für Probleme. Gleichzeitig schulen sie den Umgang mit dem Schiedsrichterprogramm Phoenix. Einer der wichtigsten Aspekte ist, dass sie sich Zeit nehmen für die jungen Schiedsrichter.
Eintracht Mettingen hat bereits in der vergangenen Saison eine Auszeichnung für ihr Konzept im Schiedsrichterwesen vom Deutschen Handball Bund (DHB) bekommen.
Der Verein stellt die Lehrgangskosten und die erste Schiedsrichterausrüstung „Es ist schon eine ordentliche Summe. Wenn man das selbst zahlen müsste, würden viele kein Schiedsrichter werden", ergänzt Röhlke.
Daneben sind vor allem die Schiedsrichterwarte ein integraler Bestandteil der Herangehensweise der Eintracht. „Wir gehen in die Mannschaften und fragen nach, um Werbung für das Schiedsrichterwesen zu machen. Selbst kommt man vielleicht nicht drauf", beschreibt Felix Röhlke die Nachwuchsarbeit. „Wir haben jetzt drei oder vier neue in der Hinterhand für den Lehrgang im nächsten Jahr." Aber auch die persönliche Unterstützung sei essenziell. Die Schiedsrichterwarte teilen sich auf, um Ansprechpartner für die Damen und Herren zu sein, sie organisieren die Lehrgänge und haben immer ein Ohr für Probleme. Gleichzeitig schulen sie den Umgang mit dem Schiedsrichterprogramm Phoenix. Einer der wichtigsten Aspekte ist, dass sie sich Zeit nehmen für die jungen Schiedsrichter.
Tatje und Co. schauen sich Spiele ihrer Unparteiischen an, um ihnen danach Feedback zu geben. Falls nötig schützen sie die „Neuen" vor verbalen Übergriffen aus dem Publikum oder von der Bank, indem sie dazwischen gehen. Der häufigste Grund für die Aufgabe von Jung-Schiedsrichtern ist „Stress durch Trainer und Zuschauer". Felix Röhlke meint auch: „Als Jung-Schiedsrichter mit Trainern umzugehen ist schwierig. Da den Respekt von den Trainern einzufordern, braucht Mut." Am liebsten würden er und seine Kollegen noch viel häufiger die jungen Kollegen begleiten, aber: „Mehr Spiele begleiten von Schiedsrichtern wäre eine Verbesserung, aber das ist für den Verein nicht stemmbar, das noch häufiger zu machen als bisher. Dafür bräuchte man noch mehr Schiedsrichterwarte und erfahrenere Referees als bisher." Mit 26 Handball-Schiedsrichtern ist Eintracht Mettingen gut aufgestellt. Es habe sogar mal Anfragen gegeben, Mettingens Schiedsrichter abzuwerben, dabei blieb Eintrachts Vorsitzender Michael Lange aber vage.
Das Schiedsrichterwart-Dreigestirn von Mettingen hat einige Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede. Alle drei verbindet die Leidenschaft für Sport, denn sie sind mit der Doppelbelastung von Fußball und Handball in ihrer Jugend gestartet. Bei ihnen hat sich letztendlich der Handball durchgesetzt.
Tom Kiani begann mit 14 Jahren zu pfeifen, nun übernimmt er weitere Aufgaben als Wart. „Schiedsrichter zu sein macht mir Spaß. Die Aufgaben traue ich mir zu. Wenn ich Fragen habe, kann ich zu Felix oder Hansi gehen", beschreibt er seine Motivation. Aber warum wollte er überhaupt Schiedsrichter werden? „Das Taschengeld als Schiedsrichter habe ich gut gebraucht", lacht Kiani „Ich will auch mal der Chef auf der Platte sein, den Leuten sagen, wo es hingeht." Tom Kiani hat eine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik begonnen. ,Ich habe ziemlich wenig Zeit, aber bekomme es gut geregelt", so der Auszubildene, der gleichzeitig Spieler, D-Jugend Trainer und Schiedsrichter ist. Sollte er sich einmal entscheiden müssen zwischen Spieler und der Pfeiferei, würde er ersteres nehmen: „Ich würde lieber spielen, ich brauche diese Bewegung." Aber er hat auch ein Ziel vor Augen. „Ich will die nächsten Jahre Schiedsrichterwart bleiben, in drei Jahren nach der Ausbildung schau ich dann weiter." Er übernimmt das Phoenix-Programm, die Datenverarbeitung und das Administrative.
Oldie „Hansi" Tatje hatte sich oft als Spieler über die Schiedsrichter geärgert, also dachte er sich, er könne es ja besser machen und griff dann selbst zur Pfeife. „Ob es dann geklappt hat, ist eine andere Sache", witzelt der 66-Jährige. Er ist als Schiedsrichterwart mehr für den persönlichen Kontakt und die informellen Dinge zuständig. Was seine Zukunft bringt, ist noch nicht ganz klar: „Ich habe den Posten auf Lebenszeit, es hält mich fit. Ich weiß noch nicht, wann ich aufhören will. Handball ist schon meine Leidenschaft, aber im Fußball kicke ich bei den Alten Herren auch noch rum, zum Leidwesen meiner Frau." Tatje sagt über die jungen Warte: Organisation, Daten, Excel-Tabellen, dafür habe ich sie dabei. Sie nehmen mir schon viel Arbeit ab. Mit den Daten habe ich es nicht so."
Der 20-jährige Felix Röhlke ist dafür ein Organisationstalent: Organisatorisch kann ich das gut, auch schon als Trainer, ich fand es ganz spannend mit den Schiedsrichtern. Ich habe es versucht und dann gefallen daran gefunden." Da er selbst noch relativ jung ist, findet Röhlke es gut, andere junge Schiedsrichter zu unterstützen und anzuleiten. Ein Vorbild sei Hans-Jürgen Tatje. Angeworben für den Schiedsrichterlehrgang wurde der 20-Jährige von seinem Vorbild. Die andere Seite kennenzulernen fand der damals 14-jährige Röhlke interessant. Vor allem weil er selber auf dem Feld oder der Bank aufbrausend war. Das sind auch nur Menschen, die da pfeifen, da muss man sich ein bisschen zurücknehmen." Etwas ruhiger sei er geworden, doch bei der ein oder anderen Situation könne er nicht still sitzen bleiben. Auch er würde sich für das Handballspielen entscheiden, wenn er aufgrund des Studiums vor der Wahl stehen würde.
Mit diesen drei Schiedsrichterwarten geht Eintracht Mettingen vielversprechend in die Zukunft. Eine kleine Anekdote hat Hans-Jürgen Tatje aber noch: „Bei einem Spiel war ein Trainer mit Irokesenschnitt. Da habe ich zu mir gesagt: Was ist das denn für ein Pfau? Das hat wohl ein Spieler mitbekommen und ging direkt zum Trainer. Der kam auf mich zugestürmt und meinte: Hast du ein Problem mit mir? Ich habe gedacht, der lässt mich durch. Ist dann aber zum Glück nicht passiert."
Das Schiedsrichterwart-Dreigestirn von Mettingen hat einige Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede. Alle drei verbindet die Leidenschaft für Sport, denn sie sind mit der Doppelbelastung von Fußball und Handball in ihrer Jugend gestartet. Bei ihnen hat sich letztendlich der Handball durchgesetzt.
Tom Kiani begann mit 14 Jahren zu pfeifen, nun übernimmt er weitere Aufgaben als Wart. „Schiedsrichter zu sein macht mir Spaß. Die Aufgaben traue ich mir zu. Wenn ich Fragen habe, kann ich zu Felix oder Hansi gehen", beschreibt er seine Motivation. Aber warum wollte er überhaupt Schiedsrichter werden? „Das Taschengeld als Schiedsrichter habe ich gut gebraucht", lacht Kiani „Ich will auch mal der Chef auf der Platte sein, den Leuten sagen, wo es hingeht." Tom Kiani hat eine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik begonnen. ,Ich habe ziemlich wenig Zeit, aber bekomme es gut geregelt", so der Auszubildene, der gleichzeitig Spieler, D-Jugend Trainer und Schiedsrichter ist. Sollte er sich einmal entscheiden müssen zwischen Spieler und der Pfeiferei, würde er ersteres nehmen: „Ich würde lieber spielen, ich brauche diese Bewegung." Aber er hat auch ein Ziel vor Augen. „Ich will die nächsten Jahre Schiedsrichterwart bleiben, in drei Jahren nach der Ausbildung schau ich dann weiter." Er übernimmt das Phoenix-Programm, die Datenverarbeitung und das Administrative.
Oldie „Hansi" Tatje hatte sich oft als Spieler über die Schiedsrichter geärgert, also dachte er sich, er könne es ja besser machen und griff dann selbst zur Pfeife. „Ob es dann geklappt hat, ist eine andere Sache", witzelt der 66-Jährige. Er ist als Schiedsrichterwart mehr für den persönlichen Kontakt und die informellen Dinge zuständig. Was seine Zukunft bringt, ist noch nicht ganz klar: „Ich habe den Posten auf Lebenszeit, es hält mich fit. Ich weiß noch nicht, wann ich aufhören will. Handball ist schon meine Leidenschaft, aber im Fußball kicke ich bei den Alten Herren auch noch rum, zum Leidwesen meiner Frau." Tatje sagt über die jungen Warte: Organisation, Daten, Excel-Tabellen, dafür habe ich sie dabei. Sie nehmen mir schon viel Arbeit ab. Mit den Daten habe ich es nicht so."
Der 20-jährige Felix Röhlke ist dafür ein Organisationstalent: Organisatorisch kann ich das gut, auch schon als Trainer, ich fand es ganz spannend mit den Schiedsrichtern. Ich habe es versucht und dann gefallen daran gefunden." Da er selbst noch relativ jung ist, findet Röhlke es gut, andere junge Schiedsrichter zu unterstützen und anzuleiten. Ein Vorbild sei Hans-Jürgen Tatje. Angeworben für den Schiedsrichterlehrgang wurde der 20-Jährige von seinem Vorbild. Die andere Seite kennenzulernen fand der damals 14-jährige Röhlke interessant. Vor allem weil er selber auf dem Feld oder der Bank aufbrausend war. Das sind auch nur Menschen, die da pfeifen, da muss man sich ein bisschen zurücknehmen." Etwas ruhiger sei er geworden, doch bei der ein oder anderen Situation könne er nicht still sitzen bleiben. Auch er würde sich für das Handballspielen entscheiden, wenn er aufgrund des Studiums vor der Wahl stehen würde.
Mit diesen drei Schiedsrichterwarten geht Eintracht Mettingen vielversprechend in die Zukunft. Eine kleine Anekdote hat Hans-Jürgen Tatje aber noch: „Bei einem Spiel war ein Trainer mit Irokesenschnitt. Da habe ich zu mir gesagt: Was ist das denn für ein Pfau? Das hat wohl ein Spieler mitbekommen und ging direkt zum Trainer. Der kam auf mich zugestürmt und meinte: Hast du ein Problem mit mir? Ich habe gedacht, der lässt mich durch. Ist dann aber zum Glück nicht passiert."
Quelle: ivz-online vom 27.08.2024
Von Bernd Kolkmann
Von Bernd Kolkmann