Mettingens Handballtalente glänzen

Die Erfolgsgeschichte der B-Juniorinnen / Von den Minis bis zur Regionalliga

Einen der größten Erfolge feierten die Handball-B-Juniorinnen von Eintracht Mettingen bereits früh in diesem Jahr, sie ergatterten in der Qualifikation den einen Platz im Handballkreis Münsterland, der zur Regionalliga Westfalen berechtigt. Und in der zweithöchsten Liga dieser Altersgruppe performen die Mädels aus Mettingen bisher verdammt gut. Nach acht Spieltagen stehen die Mettingerinnen auf Platz zwei des 8er-Felds, sechs Siege stehen zwei Niederlagen gegenüber. In der Tüöttenhalle sind sie noch ungeschlagen. Nur der VfL Herford steht noch vor ihnen.

Wie haben sie das geschafft? Mit Kontinuität. Seit zwölf Jahren begleitet Trainerin Martina Schöpper den Jahrgang und auch Trainer Dirk Ruwe ist bereits seit elf Jahren dabei. „Bei mir fing es etwas unglücklich an“, gesteht Ruwe. „Ich habe mich beschwert, dass die Mädchen nicht mal fangen können bei den Minis. Martina hat mich dann herausgefordert, es besser zu machen, anstatt zu meckern. Seitdem bin ich dabei.“

Sie führten eine zweite Trainingseinheit pro Woche ein und die jungen Handballerinnen entwickelten sich schnell weiter und wurden besser. Bei den Mini-Festspielen besiegten die jungen Mettingerinnen die Jungs aus Emsdetten. „Da haben wir gemerkt, hier entwickelt sich etwas“, schildert Dirk Ruwe.

In der E-Jugend folgten zwei Kreismeistertitel, in der D-Jugend wurde das Team Dritter in der Bezirksliga, der Kreismeistertitel wurde zur Gewohnheit. Seit der C-Jugend nehmen die Mettingerinnen an der Westfalenmeisterschaft teil und im ersten Jahr B-Jugend folgte die Qualifikation zur Verbandsliga. Und nun läuft es auch in der Regionalliga.

Auch mit im Trainerteam ist Jessica Sriskandarajah, die selbst in Mettingen das Handball-ABC erlernte und nun mit der SG Handball Ibbenbüren in der Regionalliga der Frauen spielt. „Die Mädels profitieren sehr von Jessicas Erfahrung, aber auch Dirk und ich bilden uns regelmäßig fort“, erläutert Martina Schöpper. „Stützpunkttrainer Alexander Braun (Dortmund) kommt regelmäßig zu uns und bildet alle in Workshops weiter.“ In der Tüöttenhalle darf nicht geharzt werden, deshalb haben die B-Mädels eine Ausnahmegenehmigung, eigentlich muss schon ab der Oberliga mit Harz gespielt werden. Für die Bundesliga wird es keine Ausnahmegenehmigung geben, daher kann das Mettinger Team nicht in die höchste Spielklasse einziehen. Mal abgesehen davon, dass sie in der Qualifikation den ersten Platz machen und sich danach in vier oder fünf Vorgruppen durchsetzen müssen.

Zurzeit besteht Mettingens Truppe aus zehn Mettingerinnen, zwei Ibbenbürenerinnen und drei Reckerinnen. Was ihren Spielstil angeht, den beschreibt Dirk Ruwe so: „Die Mädels sind schnell auf den Beinen, haben teilweise eigene Spielzüge, da sie seit zwölf Jahren zusammenspielen, aber sie haben auch diesen unfassbaren Willen gewinnen zu wollen.“ Für Martina Schöpper gehöre das schnelle Umschaltspiel, eine offensive Abwehr und Durchsetzungsvermögen im Eins-gegen-Eins auch zu den Stärken der B-Jugend.

Der aktuelle zweite Platz und die gute Performance in der Regionalliga sei für Schöpper schon ein großer Erfolg, Dirk Ruwe hätte am liebsten zwei Niederlagen weniger: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen und eher auf die Meisterschaft gehen. Das liegt gerade nicht in unserer Hand. Herford müsste noch mindestens zwei Mal verlieren.“ Aber einmal werde der Tabellenführer verlieren, wenn es zum Rückspiel in der Tüöttenhalle komme. Dennoch sei ein dritter Platz am Ende der Saison stark, doch für den ambitionierten Ruwe sei das eher das Minimum. Selbst wenn die B-Juniorinnen Meister werden sollten, hat dies kaum Auswirkungen für das erste Jahr der A-Jugend, auch da müsste das Team durch die Qualifikation gehen, denn die Plätze der überregionalen Ligen sind begrenzt.

„Wir würden mit den Mädels alles machen, es hängt von ihnen ab“, eröffnet Ruwe. „Nächstes Jahr werden wir ebenfalls die Qualifikation spielen und sehen was alles möglich ist.“

Bis dahin sieht Trainerin Martina Schöpper noch Entwicklungspotenzial: „Wir haben noch zu viele Fehlwürfe, da würde ich im Angriff gerne sehen, dass wir von mehreren Positionen aus treffen.“ Gleichzeitig seien mehr Abwehrvarianten auf der To-Do-Liste, wie auch mehr Kommunikation im Abwehrverhalten. „Da sind die Mädels noch etwas schüchtern.“

Schöpper und Ruwe sind dazu dankbar für die Unterstützung, die den B-Juniorinnen bereits jetzt zuteil wird: „Bei unseren Heimspielen ist die Halle immer voll, das schätzen wir sehr.“

„Die Mädels sind schnell auf den Beinen, haben teilweise eigene Spielzüge, da sie seit zwölf Jahren zusammenspielen.“

Trainer Dirk Ruwe

Die Handball-B-Juniorinnen von Eintracht Mettingen sorgen in der Regionalliga für Furore. Das Team ist größtenteils seit elf Jahren zusammen. Eintracht Mettingen (hinten v.l.): Trainer Dirk Ruwe, Lorena Rethmann, Meilin Bodenstein, Luisa Ruwe, Carla Mehring, Paulina Schumacher, Linda Nieland, Stella Schöpper, Luana Tölle, Trainerin Martina Schöpper und Trainerin Jessica Sriskandarajah.(vorne v.l.) Elina Fritz, Franziska Kühlborn, Sejla Grgic, Nele Spieker, Carolina Wenker, Pia Hehmeier und Linda Kümper. | Foto: Martina Schöpper

Quelle: ivz-online vom 03.03.2024
Von Bernd Kolkmann